Erich Czerwonski

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Erich Czerwonski, manchmal auch fälschlicherweise Erich Czerwonsky geschrieben (* 3. Oktober 1889 in Berlin als Adolf Erich Czerwonski[1]; † 25. September 1940 auf dem Bahnhof Berlin Westkreuz[2]), war ein deutscher Filmarchitekt.

Czerwonski hatte Architektur studiert, ehe er eine Berufslaufbahn als Bühnenbildner, Zeichner und Kulissenmaler einschlug. Seine Arbeit beim Film startete er gleich nach Ende des Ersten Weltkriegs als Assistent des Filmarchitekten Hermann Warm bei der Produktionsfirma Decla-Bioscop. Ende 1920 zeichnete Erich Czerwonski erstmals als zweiter Chefarchitekt verantwortlich. 1922/23 setzte der Berliner die Entwürfe renommierterer Kollegen, darunter erneut Hermann Warm, bei zwei Inszenierungen F. W. Murnaus um. Der Großteil der Filmbauten Czerwonskis entstand jedoch für weniger bedeutende Kinoproduktionen.

In der Umbruchszeit vom Stumm- zum Tonfilm (1928/29) leistete er Pionierarbeit: So entwarf Erich Czerwonski die Kulissen zu den ersten Tobis-Kurztonfilmen Paganini in Venedig, Das letzte Lied, Und Nelson spielt und Dein ist mein Herz sowie zu Melodie der Welt und Dich hab’ ich geliebt, die als die ersten beiden abendfüllenden Tonfilme Deutschlands gelten.

In den 1930er Jahren war Czerwonski einer der meistbeschäftigten Szenenbildner des deutschen Kinos; in nur einem Jahrzehnt gestaltete er die Filmbauten für über 80 kurze und abendfüllende Filme, „die ihn als routinierten Techniker ohne größere künstlerische Ambitionen auswiesen“.[3] Czerwonski starb im Frühherbst 1940: Der stark Kurzsichtige war während der kriegsbedingten Verdunkelung am frühen Abend des 25. Septembers unter die Räder einer herannahenden S-Bahn geraten.

Erich Czerwonskis Sohn war der Standfotograf und Kameramann Heinz Czerwonski (1920–1970).

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 245.

Einzelnachweise

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  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin XIII, Nr. 2702/1889 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
  2. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Charlottenburg von Berlin, Nr. 3549/1940 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com)
  3. Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 245.